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Intern Naturpark Altmühltal

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Grenzgänge auf Römerspuren

Der Naturpark Altmühltal feiert 20 Jahre Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes

Limesfest in Kipfenberg
Limes-Wanderweg (Burgsalach)
Kastell Biriciana in Weißenburg
Römische Thermen

Wie schwer war ein römisches Kettenhemd? Welche Waffen trug ein Soldat? Wie kamen römische Reiter ohne Steigbügel in den Sattel? Und wie sah eigentlich der Alltag vor fast 2000 Jahren an der Grenze des Imperium romanum aus? Antworten auf diese Fragen gibt es im Naturpark Altmühltal, denn die Grenze des römischen Reiches, der Limes, verlief mitten durch die Region. Seit 20 Jahren gehören seine Überreste zum UNESCO-Welterbe „Grenzen des römischen Reiches“. Das Jubiläumsjahr wird mit Festen, Vorträgen, Aktionen und spannenden Führungen gefeiert.

Ab dem Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus gehörten Teile der Altmühl-Jura-Region zum Imperium romanum. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Grenze zum „freien Germanien“ befestigt, zuerst mit einer Holzpalisade und hölzernen Wachttürmen, später dann mit Steintürmen und einer Mauer. Heute ist der Obergermanisch-Raetische Limes mit rund 550 Kilometern das längste Bodendenkmal Europas – ein historisches Erbe von Weltrang, das nicht immer leicht zu erkennen ist. Der oft schnurgerade Grenzverlauf ist im Gelände teils noch gut zu sehen, wenn man weiß, worauf man achten muss. Das Bayerische Limes-Informationszentrum in Weißenburg sowie die Limes-Infostellen in Kipfenberg und Titting helfen dabei, den Blick zu schulen. Sie vermitteln anschaulich Wissenswertes rund um die Grenze für Geschichtsfans aller Altersgruppen. Zudem machen die Orte am Limes auf unterschiedliche Art auf ihn aufmerksam, etwa mit Infotafeln an Turmstellen und mit rekonstruierten Wachttürmen bei Erkertshofen, Kipfenberg und Burgsalach. Aber auch mit Kunstwerken wie in Titting, Walting, Kinding, Kipfenberg, Denkendorf und Altmannstein. Wander- und Radwege folgen dem Grenzverlauf; neben dem Limes-Radweg und dem Limeswanderweg gehören dazu zwei Schlaufenwege des Altmühltal-Panoramawegs: der Teufelsmauerweg in Gunzenhausen sowie der Ritter- und Römerweg in Titting.

Im Hinterland des Limes entstanden Kastelle und Zivilsiedlungen, die ebenfalls spannende Anlaufstellen sind. Schon von weitem ist das teilrekonstruierte Kastell Vetoniana über Pfünz zu sehen und in Eining bei Bad Gögging wachte die Besatzung des Kastells Abusina an der Donau. Besonders eindrucksvoll lässt sich das römische Erbe in Weißenburg erleben: Hier ist das rekonstruierte Nordtor des Kastells Biriciana zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Außerdem warten eine der größten römischen Thermenanlagen Süddeutschlands und ein einzigartiger Schatzfund im RömerMuseum auf Entdeckung.

Feiern und marschieren mit den Römern

Ob in Weißenburg, Bad Gögging, Gunzenhausen oder in einem der anderen Römerorte: Besonders greifbar wird die Geschichte bei Führungen und Veranstaltungen. Das Jubiläumsjahr bietet ein vielfältiges Programm. In Bad Gögging erkunden Neugierige etwa am Internationalen Museumstag (18. Mai 2025) und am UNESCO-Welterbetag (1. Juni 2025) die Überreste des ältesten römischen Heilbades Bayerns bei kostenlosen Führungen im Römische Museum für Kur- und Badewesen oder tauchen am Kohortenkastell Abusina in die Vergangenheit ein. Ebenfalls am UNESCO-Welterbetag geht es in Kelheim bei einem archäologisch-naturkundlichen Entdeckungsrundgang auf dem Frauenberg um „Donau, Dohlen und Delphine“, außerdem basteln Kinder hier am Nachmittag römische Mosaike im Archäologischen Museum. In Gunzenhausen heißt es dagegen „An die Ruder!“: Geschichtsfans befahren im Rahmen eines Aktionstages den Altmühlsee mit einem nachgebauten römischen Patrouillenboot und üben sich im Schießen. Für Kinder ist ebenfalls etwas geboten, außerdem gibt es zwischendurch eine Stärkung – auf römische oder fränkische Art. Ein weiterer Termin für die römische Bootsfahrt ist der Tag des offenen Denkmals (14. September 2025).

Am 18. Juli 2025 wird rund um den Römerturm im Tittinger Ortsteil Erkertshofen gefeiert: Hier können sich die Gäste im Bogenschießen messen und werden mit Spezialitäten aus dem römischen Backofen verköstigt. Gleich am nächsten Tag, dem 19. Juli 2025, halten römische Reiter auf dem Kastell Vetoniana in Pfünz Einzug. Diese Truppe setzt ihren Weg am 20. Juli 2025 zur Burg Kipfenberg fort. Von Denkendorf her marschieren zudem römische Truppen ein. Vor Ort in Kipfenberg erfahren Gäste viel über Ausrüstung und Alltag der Reiter und Fußsoldaten, sie werden auf römische Art bewirtet und können natürlich auch einen Blick ins Römer und Bajuwaren Museum werfen. Wer selbst einmal zum Römer werden möchte, merkt sich am besten den 2. und 3. August 2025 vor: Unter dem Motto „Römer auf Zeit“ bietet das Römer und Bajuwaren Museum Burg Kipfenberg Familien die Gelegenheit zu einem Abenteuer im Römerlager. Die Teilnehmenden schlafen im Römerzelt, kochen am Feuer, machen „Patrouillengänge“ am Limes und erleben noch einiges mehr. Vom 14. bis 17. August 2025 feiert Kipfenberg das Limesfest mit historischem Festzug, bei dem unter anderem römische Soldaten aufmarschieren.

Neben großen Aktionstagen lassen immer wieder erlebnisreiche Führungen die römische Epoche lebendig werden. In Weißenburg tauchen die Teilnehmenden mit Livia in römische Wellness-Welten ein und lauschen dem „BadeGeflüster“ in den Thermen (12. April, 10. Mai, 21. Juni, 12. Juli, 16. August und 13. September 2025) oder erleben „RömerVisionen“ mit Lucius und Mania im RömerMuseum (13. April, 11. Mai, 22. Juni, 13. Juli, 17. August und 14. September 2025). In Bad Gögging warten „Römer, Rettich und Randale“ (4. Mai, 29. Juni, 20. Juli, 17. August, 14. September und 5. Oktober 2025), in Kipfenberg geht es bei der „Roter-Rucksack-Tour – Auf den Spuren der Römer“ mit Museumsleiterin Claudia Stougard und „Britannicus Barbaricus“ an den Limes. Dazu kommen Führungen am Kastell Vetoniana in Pfünz (11. Mai und 14. September 2025), durch die „Villa rustica“ in Möckenlohe (13. April und 10. August 2025) oder durch das RömerMuseum und die Römischen Thermen in Weißenburg (regelmäßig von März bis Oktober). Außerdem sind viele Angebote für Gruppen buchbar. Einen Überblick über die Termine bietet der Naturpark Altmühltal auf seiner Website.

Mehr Informationen: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de/unesco-welterbe-limes


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Ansprechpartnerin für Medienvertreter:

Stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal

Frau Heike Baumgärtner

Notre Dame 1

85072 Eichstätt

08421 9876-18 E-Mail Karte