Aus dem Wald heraus schlängelt der weiche Pfad über die Wacholderheide, zwischen säulenartigen Büschen und hellen Kalkfelsen hindurch. Hier eröffnet sich ein weiter Blick über das Tal: Zwischen Feldern und Wiesen windet sich das glitzernde Band der Altmühl auf die Türme und Dächer eines historischen Städtchens zu. Von der Anhöhe gegenüber grüßt eine mächtige Burg und eine Bank lädt dazu ein, das Panorama bei einer Pause zu genießen. Die weiten Aussichten sind das Markenzeichen des Altmühltal-Panoramawegs. Quer durch den Naturpark Altmühltal führt der zertifizierte „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ von Gunzenhausen bis Kelheim zu Traumblicken über das Altmühltal – und das seit mittlerweile 20 Jahren. Das Jubiläum ist ein idealer Anlass, die Strecke neu oder wieder zu entdecken, auf eigene Faust oder bei geführten Wanderungen.
Im Jahr 2005 wurde die 200 Kilometer lange Paradestrecke eröffnet. Sie sollte ein Aushängeschild für den Naturpark Altmühltal als Wanderregion werden, die Neugier der Gäste wecken und ein Qualitätsvorbild für weitere regionale Routen sein. All das hat sich rundum erfüllt. Heute ist der Altmühltal-Panoramaweg weithin bekannt und bei Wanderurlaubern sowie Tagesausflüglern beliebt. Letzteres ist einerseits der guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu verdanken und andererseits den Schlaufenwegen: Diese Rundtouren wurden in vielen Orten entlang der Route ausgeschildert. Sie stehen der Hauptstrecke in Sachen Wanderqualität in nichts nach und verlaufen meist auch ein Stück gemeinsam mit dieser. Wer eine Mehrtagestour auf dem Altmühltal-Panoramaweg unternehmen möchte, hat praktische Arrangements zur Auswahl, bei denen Unterkünfte, Karten und Gepäcktransport inklusive sind (www.naturpark-altmuehltal.de/wandern/angebote).
Zwischen Meeresriffen, Buchenwäldern und Barockbauten
Neben traumhaften Aussichten bietet der Altmühltal-Panoramaweg jede Menge Abwechslung – landschaftlich, kulturell und auch kulinarisch. In Gunzenhausen, wo die Tour beginnt, steht typisch Fränkisches auf den Speisekarten, etwa grobe Bratwürste oder „Schäufele“, eine knusprig gebratene Schweineschulter. Im Naturpark Altmühltal ist aber immer auch Regionalität Trumpf, deshalb warten je nach Saison von frischem Spargel bis zu aromatischen Pilzen unterschiedliche Genüsse. Gut gestärkt geht es los: Sanfte Hügel, Felder, Streuobstwiesen und Wälder, in denen sich bei Wolfsbronn eine „Steinerne Rinne“ verbirgt, prägen die ersten Kilometer. Die Kurstadt Treuchtlingen empfängt die Wanderer mit Wellness-Welten in der Altmühltherme. Nach einem waldreichen Abschnitt bietet sich ein Panoramablick auf das Städtchen Pappenheim, das sich, gekrönt von der eindrucksvollen Burg, an eine Flussschleife der Altmühl schmiegt.
Der Pfad quert nun immer wieder typische, südländisch anmutende Wacholderheiden. In den Steinbrüchen für Hobbysammler und den Fossilienmuseen in Solnhofen und Eichstätt taucht man bei Zwischenstopps ein ins Jurameer, dessen faszinierende Bewohner als Fossilien die Jahrmillionen überdauert haben. Die zerklüfteten Felstürme, die an den Hängen des nun deutlich engeren Tales aufragen, entstanden in der Jurazeit als Riffe und wurden später von urzeitlichen Strömen in Form geschliffen. Besonders beeindrucken die „Zwölf Apostel“ bei Solnhofen und der Burgsteinfelsen bei Dollnstein. Aber nicht nur die Natur hat hier prächtige „Bauwerke“ geschaffen, sondern auch die Menschen: In barockem Glanz präsentiert sich die Bischofsstadt Eichstätt. Durch den lichten Buchenwald führt der Weg „über den Dächern“ der Stadt am Hang entlang. Dann entspannt man zwischen den prunkvollen Fassaden aus der Zeit der Fürstbischöfe, den stolzen Kirchen und Kopfsteinpflastergassen auf einer Café- oder Restaurantterrasse. In die kulinarische Auswahl mischt sich nun immer mehr Altbaierisches, vom Weißwurstfrühstück bis zum Kaiserschmarrn.
Das teilrekonstruierte Kastell Vetoniana bei Pfünz, die Burg Kipfenberg mit dem Römer und Bajuwaren Museum oder die Kindinger Kirchenburg zeugen auf dem Weiterweg von der bewegten Geschichte der Region. Der Naturgenuss kommt ebenfalls nicht zu kurz: Bei Walting und Kipfenberg zeigt sich die Wacholderheidelandschaft mit den Naturschutzgebieten Gungoldinger Wacholderheide und der Arnsberger Leite noch einmal von ihrer schönsten Seite. Auf den folgenden Etappen sind immer wieder Burgen und Schlösser markante Wegmarken: Schloss Hirschberg kündigt das gastfreundliche Städtchen Beilngries an, altmühlabwärts geht es an Dietfurt und Schloss Eggersberg vorbei Richtung Riedenburg mit der beeindruckenden Rosenburg, die einen Falkenhof beherbergt. Nächstes Ziel ist die Ritterburg Prunn, zuvor verläuft der Weg durch die Klamm bei Riedenburg: Moosbewachsene Felsen und schmale Durchgänge verleihen dem Wald hier eine märchenhafte Atmosphäre.
Bei Essing, das sich zu Füßen der Ruine Randeck malerisch an eine steile Felswand schmiegt, überquert man den Kanal auf einer der längsten Holzbrücken Europas. Dann führt der Pfad noch einmal steil bergauf, bevor man zum Donauufer absteigt. Mit einer Zille, dem traditionellen Boot der Donaufischer, setzen die Wanderer zum Kloster Weltenburg über, wo sie ihre Tour gern bei einer Einkehr im Klosterbiergarten Revue passieren lassen – etwa bei einem deftigen Wurstsalat oder einem bayerischen Schweinebraten. Zum Abschluss wartet noch ein besonderes Highlight: die Fahrt mit dem Ausflugsschiff durch den Donaudurchbruch mit seinen bis zu 70 Meter hohen, fast senkrechten Felswänden. In der Herzogstadt Kelheim klingt der Tag dann zu Füßen der Befreiungshalle entspannt aus.
Jubiläumstouren am Altmühltal-Panoramaweg
Wer den Altmühltal-Panoramaweg gemeinsam mit anderen und mit ortskundigen Gästeführern erkunden möchte, hat dazu im Jubiläumsjahr besonders viele Gelegenheiten. Jeweils am zweiten Sonntag in den Monaten Februar, April, Juni, August und Oktober sind die Wanderer „Mit dem Ranger unterwegs“: Die Naturpark-Rangerinnen und -Ranger nehmen sie mit auf erlebnisreiche Touren, bei denen sie Interessantes über die Besonderheiten der Natur entlang der Route erzählen. Ganz im Zeichen des Jubiläums stehen die Eichstätter Wanderwochen „Frühlingserwachen im Altmühltal“ (21. April bis 14. Mai 2025) und „Herbstzauber im Altmühltal“ (20. September bis 12. Oktober 2025). Dabei werden jeweils an den Wochenenden und Feiertagen geführte Touren angeboten, unter anderem auf den Etappen Dollnstein-Eichstätt und Eichstätt-Walting sowie auf der TraumSchlaufe Eichstätt, einem der Schlaufenwege an der Route. Weitere Orte an der Strecke bieten im Verlauf des Jahres ebenfalls Wanderführungen an, etwa Altmannstein: Am 12. April geht es gemeinsam durch die Klamm nach Riedenburg. Alle Termine werden auf der Naturpark-Website veröffentlicht.
Mehr Informationen: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.altmuehltal-panoramaweg.de, www.naturpark-altmuehltal.de/wandern, www.naturpark-altmuehltal.de/wandern/veranstaltungen
Pressetext als Download