Voller Genussversprechen steckt die Landschaft im Naturpark Altmühltal: Streuobstwiesen, glitzernde Fischteiche und Weiden, auf denen Rinder grasen, liegen in den Tälern. Schafherden ziehen über die kräuterreichen Hänge und auf den Jurahöhen fährt der Wind durch Kornfelder und Weinstöcke. Ja, tatsächlich wird hier in Bayerns Mitte, bei Greding, auch Wein angebaut. Die heimischen Landwirte und Genussanbieter halten nämlich nicht nur Traditionen aufrecht, sondern bringen auch immer wieder frische Ideen mit ein.
Wie eng Landschaft und Genuss hier verbunden sind, zeigt das Projekt „Altmühltaler Lamm“: Im Frühjahr werden die Schafherden auf die Wacholderheiden getrieben, wo sich die Tiere den ganzen Sommer über an Gräsern, Kräutern und Trieben sattfressen. Dabei leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Landschaftsschutz: Ohne die Beweidung würden die südländisch anmutenden Magerrasenhänge bald verbuschen. Der Lebensraum für viele spezialisierte und teils seltene Arten ginge damit verloren. Die Hüteschäferei sorgt somit für den Erhalt dieser Artenvielfalt und ist gleichzeitig eine tierwohlgerechte Haltung für die Schafe. Das delikate Fleisch der Weidelämmer wird unter dem Siegel „Altmühltaler Lamm“ verkauft, was zum Einkommen der Schäfer beiträgt. Neben den Schafen sind im Naturpark Altmühltal noch weitere vierbeinige Landschaftspfleger aktiv: Die „Urdonautaler Auerochsen“ beweiden ganzjährig ein wertvolles Niedermoor bei Wellheim und das „Altmühltaler Weiderind“ grast auf verschiedenen Wiesen im ganzen Naturpark-Gebiet. Dieses noch junge Projekt bringt Landwirte, Metzger und Gastronomen zusammen. Die Haltung auf der Weide und die Fütterung mit Gras sind umweltschonend und gut fürs Tierwohl. Darüber hinaus ist auch die stressfreie Weideschlachtung ein Baustein des Konzepts. Den Tieren wird der belastende Transport erspart. Handwerksmetzger in der Nähe verarbeiten und verkaufen das Fleisch. Produkte wie Salami oder Gerichte im Glas laden dazu ein, das „Altmühltaler Weiderind“ zu probieren. Auch die Küchenchefs schätzen das erstklassige Fleisch. Wer bei der Einkehr die Augen offen hält, entdeckt die Logos von „Altmühltaler Lamm“ und „Altmühltaler Weiderind“ auf den Speisekarten und kann mit seiner Bestellung ebenfalls einen Beitrag zu Landschaftsschutz und Tierwohl leisten.
Wenn es mal kein Fleisch sein soll, sorgt Fisch für Abwechslung – ob in der Gastronomie oder direkt vom Züchter. Letztere verkaufen ihre Forellen, Karpfen, Saiblinge & Co. in den Hofläden oft auch selbst geräuchert, etwa die Forellenzucht Lang in Kipfenberg. Und wer zum Beispiel das Urdonautal per Rad erkundet, macht gern Pause im Fischbistro der Forellenzucht „Juraquell“ mit seinem schönen Biergarten. Außerhalb der Öffnungszeiten bekommen Hungrige und Durstige hier einiges aus dem Verkaufsautomaten. Dieses praktische Konzept nutzen bereits einige Direktvermarkter im Naturpark Altmühltal, auch der „Altmühltaler Kernstodl“, der ganz in der Nähe des Fischbistros zu finden ist. Am Automaten und im Hofladen verkauft Familie Hiermeier Kübiskern-, Sonnenblumen- und Hanföl, Kürbiskerne zum Knabbern sowie weitere Produkte aus ökologischem Anbau. Wer im Hofladen einkauft, bekommt auch Produkte weiterer regionaler Direktvermarkter – etwa Käse aus der „Hofkaiserei“, der im Dörfchen Pfraunfeld hergestellt wird. Das ist nur ein Beispiel für die gute Vernetzung der Erzeuger und Genussanbieter im Naturpark Altmühltal. So mahlt etwa die Hainmühle, die ihren Sitz inklusive Mühlenladen im idyllischen Morsbachtal bei Titting hat, ausschließlich Getreide aus dem Naturpark Altmühltal zu hochwertigem Mehl, das von Bäckern wiederum zu herrlich aromatischem Holzofenbrot und vielen weiteren Spezialitäten verarbeitet wird.
Bio-Bier und Kulturerbe im Glas
Nicht das ganze Getreide, das im Sommer so schön auf den Feldern wogt, wird jedoch zu Brot und Kuchen. Ein guter Teil ist zum Beispiel Braugerste für die rund 25 Privatbrauereien im Naturpark Altmühltal. Zusammen mit Hopfen, dem man bei Altmannstein und Kinding beim Wachsen zusehen kann, frischem Quellwasser und Hefe bildet das aus Gerste oder Weizen gewonnene Malz die Grundlage für eine Vielzahl von flüssigen Spezialitäten. Zusätzlich auf Dinkel und das Urgetreide Emmer setzt das Riedenburger Brauhaus. 1994 war der Betrieb die erste Brauerei in Bayern, die komplett ökologisch braute. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Vielfalt der hauseigenen Biere lässt sich besonders entspannt im Biergarten des Brauhauses in Riedenburg probieren.
Die Brauereien im Naturpark Altmühltal stellen auch erfrischende alkoholfreie Getränke her, etwa fruchtige Limonaden. Eine gute Wahl für alle, die Wert auf Nachhaltigkeit und volles Aroma legen, sind darüber hinaus die heimischen Streuobstsäfte. Der Streuobstanbau ist eine wichtige Stütze für die Artenvielfalt im Naturpark Altmühltal und steht inzwischen auf der deutschen UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. Streuobstwiesen sind eine besondere Kulturlandschaft und ein vielfältiger Lebensraum: Blüten liefern Nahrung für Insekten, auf die wiederum zahlreiche Vogelarten Jagd machen, denen die alten Bäume Baumhöhlen zum Brüten bieten. Es gibt aber noch weitere Gründe, diese Landschaft zu erhalten: An den hochstämmigen Bäumen wachsen alte Obstsorten, die man im Supermarkt vergeblich sucht. Diese zeichnen sich durch ihren intensiven Geschmack aus und sind oft auch noch besonders reich an sekundären Pflanzenstoffen. Die Luisengärten bei Riedenburg sorgen mit ihren sortenreinen Säften dafür, dass Neugierige auch außerhalb der Erntezeit die Geschmacksunterschiede zwischen den traditionellen Apfelsorten kennenlernen können. Als aromatische Obstbrände runden die Früchte ein gutes Menü ab.
Nicht alle regionalen Spezialitäten werden übrigens angebaut, manche wachsen auch ganz wild. Wer einige davon kennenlernen möchte, hat bei Brigitte Zinsmeister die Gelegenheit dazu. Sie ist eine der Kräuterpädagoginnen aus dem Naturpark Altmühltal und bietet regelmäßig Führungen oder Kräuterwanderungen mit Picknick an. Ihre und weitere kulinarische Angebote sowie Infos über Direktvermarkter, Brauereien und kulinarische Projekte liefert die Naturpark-Website. Dort findet man auch die Termine kulinarische Veranstaltungen, etwa den „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb in Mörnsheim (16. bis 18. Mai 2025) und -Abtrieb in Böhming bei Kipfenberg (27. und 28. September 2025).
Mehr Informationen: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de/genuss/spezialitaeten, www.naturpark-altmuehltal.de/veranstaltungen/kulinarisch
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